Schon als Kind habe ich davon geträumt, einmal eine Safari in Afrika zu machen, und die Tiere, die mich am meisten faszinieren, in freier Wildbahn zu erleben... Und nachdem ich heuer mein Studium erfolgreich abgeschlossen hatte, beschloss ich, mir zur Belohnung diesen Traum zu erfüllen :) Da bei uns aber - wie ihr wisst - jeder Urlaub mit einem Beach-Aufenthalt verbunden werden muss, stand ziemlich schnell fest: Es geht nach Tansania, dieses Land bietet genau das was wir suchen. Thomas war wie immer auch schnell überzeugt, und so buchten wir Anfang Mai unsere Flüge und am 12. Juni saßen wir im Flieger nach Dar es Salaam, der Hauptstadt von Tansania <3
4 Tage auf Safari im Selous Game Reserve
Zur Organisation:
Da eine Safari ein absolutes MUST auf dieser Reise war, haben wir lange recherchiert, um den für uns passenden Safaripark zu finden. Ursprünglich wollten wir in die Serengeti, da naja, es einfach die bekannteste Savanne in Tansania ist. Doch unser Flug ging nach Dar es Salaam, was eine 12-stündige Busfahrt (mit afrikanischem Komfort) entfernt liegt. Da wir diesen Zeitaufwand ziemlich unnötig fanden, und unsere Zeit in Tansania etwas begrenzt war, suchten wir dann nach Game Reserves in der Nähe der Hauptstadt. Gleich etwas vorweg - wenn man im Internet nach Safari Anbietern recherchiert, wird man komplett von Angeboten überflutet und man verliert total den Überblick. Wir sind dann über einen anderen Blogbeitrag auf den Safarianbieter INDIGO SAFARIS gestoßen. Diese bieten maßgeschneiderte Safaris für jeden an, und alles wird den Wünschen der Kunden angepasst - und das auch noch zu einem fairen Preis. Wir traten also mit diesem Anbieter per Mail in Kontakt, und nachdem wir unsere Wünsche bezüglich Dauer & Art der Unterkunft mitteilten, wurden uns einige "Pakete" angeboten. Auf Safari kann man zwischen 3 Unterkunftsarten wählen: Die luxuriösen Lodges, die alles bieten, jedoch zu sehr hohen Preisen, dann die Tents, also nur einfache Wurfzelte, was uns dann doch etwas zu wenig Komfort bot, und so mittendrin die Tented Lodges, das sind zeltartige Hütten, die aber zumindest ein wenig Privatsphäre und ein eigenes Bad bieten. Wir entschieden uns dann für die Mittelklasse :) Wichtig war uns jedoch, dass wir wirklich nur zu zweit im Jeep sind bei den ganzen Safaris... wir sind absolut kein Fan von Tourimassen, und auch wenn's ein bisschen teurer war, wollten wir unbedingt unter uns sein. Bezahlt haben wir für die Komplette Safari (Eintritte & Verpflegung sind immer inbegriffen) pro Person 670$. Bezahlt wurde alles per Überweisung im Vorhinein.
Zum Camp:
Direkt nach unserer Landung um 3 Uhr morgens wurden wir von unserem Fahrer Salome mit dem Jeep abgeholt. Auf der 6-stündigen Fahrt in unser Camp konnten wir zum Glück noch ein wenig Schlaf nachholen. Als wir in unserem Camp ankamen, wurden wir persönlich und sooo herzlich vom Personal begrüßt, dass wir uns direkt wohl fühlten. Das Camp in dem wir untergebracht waren ist das Selous Ngalawa Camp, und wir können dieses voll und ganz empfehlen. Von den Unterkünften bzw. Zelten waren wir absolut positiv überrascht - es waren mehr kleine Bungalows, so wie man sie von Campingplätzen kennt. Es waren 2 richtige Betten drin, wir konnten unsere Rucksäcke leicht unterbringen, und wir hatten unser eigenes Bad. Natürlich gab es keinen Luxus - die Wände des Bungalows waren aus dünnem Holz und stabilen Gittern mit Insektennetz, die Matratze war jetzt nicht die bequemste, und das Bad war auch nicht penibel sauber, und warmes Wasser gab es auch nicht... - aaaaber man will ja auch das Wildlife ein wenig erleben, oder? Strom gibt es hier übrigens auch erst ab Einbruch der Dunkelheit (ca 19:00 im Juni) bis ca 23:00 - so konnte man aber zumindest nach jedem Tag seine Kamera Akkus wieder voll aufladen ;) WLAN sucht man hier übrigens auch vergeblich, doch wir waren überrascht, wie gut wir die 4 Tage darauf verzichten konnten. Was uns außerdem am Camp überzeugt hat: Das leckere Essen!!! Die Köchin zauberte jeden Tag ein supertolles Gericht, und vor allem üppige Portionen. Nachdem wir auf unserer Kuba Reise große Probleme mit dem Essen hatten, waren wir hier richtig positiv überrascht.
Tag 1: Boat Safari
Wir kamen ca. gegen 11 Uhr im Camp an, und nachdem wir uns ein bisschen umgesehen hatten, und unser Häuschen bezogen hatten, gab es um 13 Uhr gleich Mittagessen :) Danach hatten wir ein bisschen Freizeit ,die wir sofort für ein Schläfchen auf der Veranda nutzten, bis wir von einer Pavian Familie geweckt wurden, die durchs Camp wanderte - wie süüüß :) Um 16 Uhr ging es dann per Jeep zum Rufiji River für unsere Boot Safari. Wir fuhren mit einem kleinen Boot den Fluss auf und ab, und ein Junge aus dem Dorf erzählte uns spannendes über den Fluss und seine Bewohner. Wir hofften, im Fluss ein paar Nilpferde zu entdecken - und tatsächlich - wir fanden eine ganz Herde beim Baden im Fluss <3 außerdem sahen wir die buntesten Vögel die wir jemals gesehen haben (Afrikanische Bienenfresser :P) und zahlreiche Echsen & Krokodile - also eher nicht so zum Baden geeignet der Fluss ;). Nach der Bootsfahrt wanderten wir noch ein wenig am Ufer entlang und genossen den Sonnenuntergang. Die Bootsafari war zwar etwas kurz (ca. 2h), doch ich denke viel mehr gibt es im Fluss auch nicht zu sehen, und da wir eh noch stark mit dem Jetlag zu kämpfen hatten, kam uns das gerade recht. Als wir ins Camp zurück kehrten, wartete bereits ein leckeres Abendessen auf uns - Hühnchen mit süß-saurer Sauce und Gemüse... megalecker! Nach dem Abendessen setzten wir uns noch ein wenig auf die Veranda zum lesen (ja, das macht man also abends ohne TV & Wlan :D) und fielen dann recht früh ins Bett.
Tag 2 & 3: Game Drives in das Selous Game Reserve
In der Nacht hörten wir so viele unbekannte Tiergeräusche, dass wir lange nicht einschlafen konnten. Um 6 Uhr morgens ging dann schon unser Wecker (Hilfe!), und nach einem reichhaltigen Frühstück saßen wir noch etwas verschlafen im Jeep. Doch unsere Müdigkeit verflog schlagartig, als unser Fahrer plötzlich mit dem Jeep ins Gebüsch breittrete und vor uns plötzlich eine ganze Herde von Elefanten stand. Es waren bestimmt 8-10 Tiere, und sogar ein Junges (ca. 4 Jahre alt) war dabei, das war sooo süß. Wir waren sofort begeistert, noch nie hatten wir diese beeindruckenden Wesen so "echt" erleben können, eben in ihrer freien Wildbahn. Und wir waren noch nichtmal im Nationalpark drinnen!! Als wir schließlich in diesen einfuhren, wurden wir regelrecht überflutet von Tieren: Giraffen fraßen gemächlich von den Bäumen, Warzenschweine badeten im Schlamm, und immer wieder flüchteten ganze Herden Gnus, Kuddus oder Antilopen vor uns. Unser Fahrer Salome war super - er wusste genau, wo er bestimmte Tiere am ehesten finden konnte, und hatte zu jedem Exemplar etwas Interessantes zu erzählen. Das Selous Game Reserve ist atemberaubend schön - die Landschaften sind genauso, wie man sich eben Afrika vorstellt, riesige Grassavannen, Wasserlöcher, und jede Menge wilde Tiere. Äußerst beeindruckend fanden wir auch eine Gruppe von Aasgeiern, die über den Überresten einer zerfleischten Antilope kreisten. Ein weiteres Highlight war dann auch die Mittagspause - unter einem großen Baum mitten in der Savanne parkte Salome den Jeep, packte eine Picknickdecke aus, und wir aßen unser Lunchpaket - einfach traumhaft inmitten dieser Landschaft! Gleich nach dem Mittagessen machten wir den Fund des Tages: 2 Löwinnen hatten sich zu einem Mittagsschläfchen nahe einem Wasserloch in den Schatten gelegt, und zu unserer Überraschung waren die beiden majestätischen Tiere null beeindruckt von unserer Anwesenheit :P aber so konnten wir sie in Ruhe beobachten, und uns an ihrer Schönheit erfreuen. In den Wasserlöchern waren auch wieder zahlreiche Hippos beim Baden (diese Tiere sehen einfach so lustig aus), und auch Krokodile konnten wir einige entdecken. Wir fuhren bis zum Abend durch den Park, und als wir wieder im Camp ankamen, waren wir fasziniert davon, was wir alles erlebt hatten. Tom, der Fitnessfreak und Quäler meiner Wahl - motivierte uns beide noch für ein schnelles Bodyweight Workout :P (ganz zu meiner Freude...), und nach einem leckeren Abendessen im Camp und ein wenig Lesen auf unserer Veranda fielen wir todmüde ins Bett, bevor im Camp der Strom ausgemacht wurde haha :D.
Der zweite Game Drive am nächsten Tag startete ebenfalls wieder sehr früh - und wieder hatten wir das Glück, schon auf dem Weg in den Park einige Elefanten zu entdecken. Heute führte uns unsere Route eher den Fluss entlang, und so konnten wir heute Schildkröten, zahlreiche Hippos und sogar einige Wasserbüffel beobachten - wie toll! Gegen Mittag konnten wir dann eines unserer absoluten Highlights der Safari erleben - gleich mehrere Löwen & Löwinnen hatten sich um einen Fluss versammelt um sich im Schatten auszuruhen <3 Wahnsinn wie beeindruckend diese Tiere einfach sind! Unser Mittags-Picknick machten wir heute direkt am Fluss; und obwohl ich dezent Angst hatte, von einem Krokodil gefressen zu werden, war es ein spektakulärer Ort zum essen ;). Am Nachmittag fuhren wir weiter durch die Savanne, und wir hatten wieder großes Glück - wir konnten wunderschöne Zebras entdecken, und auch Hyänen ganz nah erleben (die übrigens gar nicht so hässlich sind wie alle behaupten!). Besonders angetan haben es uns auch die Giraffen, die oft in kleinen Gruppen bzw. Herden zusammenstanden - Wahnsinn wie groß die sind, und in freier Wildbahn ist es halt doch was anderes als wie im Zoo... Am späten Nachmittag wurden wir dann langsam müde vom ganzen rumfahren und beobachten... JA das ist wirklich auf die Dauer sehr anstrengend :D! So genossen wir einen traumhaften Sonnenuntergang im Selous Game Reserve, und am Abend gönnten wir uns ein paar Bier mit unserem Fahrer Salome.
Tag 4: Walking Safari mit Dee-Dee, dem Masai
Unser letzter Tag fing wie immer sehr früh an - um 6 Uhr ging es los und wir fuhren zu einem Masai Camp in der Nähe. Dort erwartete uns bereits Dee-Dee, einer der wenigen noch echten Masai, und wir begannen unsere "Walking Safari" im umliegenden Busch.
Er zeigte uns, wie sich die Masai früher alleine im afrikanischen Busch zurechtfanden...Er aß die merkwürdigsten Dinge (z.B. Termiten), doch das für mich am schockierendste war, als er einen frischen Haufen Elefantendung ansteuerte, einen ordentlichen Patzen in die Hände nahm, ihn zusammenpresste und das hervortretende Wasser trank... iiiih! Aber naja, wenn man weit und breit keinen Fluss findet, wahrscheinlich die einzige Möglichkeit. Außerdem zeigte er uns wie die Masai damals Zähne putzten - sie wetzten ihre Zähne einfach an speziellen Bäumen :D Was allerdings ziemlich witzig war, war die Tatsache, dass die Masai gerne mal getrockneten Elefantendung rauchten - soll angeblich ähnlich wirken wie Marihuana, und so überdeckten die Masai die Schmerzen die sie fühlten, wenn sie barfuß durch den Busch liefen... haha, why not, oder?
Ansonsten zeigte er uns wie man Spuren verschiedener Tiere liest und unterscheidet, und wie man sich im Busch richtig tarnt - war echt megainteressant, wenn auch manchmal etwas merkwürdig :D, aber die Zeit verging wie im Flug..
In unserem Camp nahmen wir noch schnell unser Frühstück ein, verabschiedeten uns von dem lieben Personal, und mit einem Lunchpaket bewaffnet traten wir dann die 6-stündige Fahrt zurück in die Hauptstadt Tansanias, Dar es Salaam, an. Wir wurden mehrmals von der Polizei aufgehalten, die jedesmal versuchte, unseren Fahrer für irgend etwas zu strafen, doch dieser wusste sich zum Glück zu wehren. Deshalb wird es hier Touristen auch nicht unbedingt empfohlen, mit dem Mietauto unterwegs zu sein - einerseits wegen der echt miesen Straßen, und andererseits auch wegen der korrupten Polizei, denn als Tourist traut man sich dann doch nicht zu widersprechen, wenn ein schwer bewaffneter Polizist behauptet man wäre zu schnell gefahren, in einem Gebiet in dem es überhaupt keine Geschwindigkeitsbegrenzung gibt :P und so wird man dann schnell sein Geld los...
Unser Fazit zur Safari im Selous Game Reserve
Dafür braucht es nicht viele Worte: wir waren einfach zu 100% begeistert. Alles lief genauso, wie wir uns das vorgestellt hatten. Das Camp war viiiiil besser als erwartet, und würden wir jedem weiterempfehlen - schon allein wegen dem leckeren Essen!
Zur Dauer der Safari: Für uns war die Dauer gerade richtig - 4 Tage im afrikanischen Busch war für uns ausreichend. Ich persönlich hätte jetzt nicht einen 3. Tag Game Drive benötigt - denn wie oben erwähnt, wird das ständige Ausschau halten, und vor allem auch die ruckelnden Fahrten auf die Dauer echt anstrengend, auch wenn alles noch so schön ist <3 und in 2 Tagen haben wir echt megaviel gesehen, mehr als wir verarbeiten konnten :D Und mit der Boot Safari am Anreise Tag und der Walking Safari am Abreisetag wird das ganze total schön abgerundet meiner Meinung nach. Viel kürzer würde ich so eine Safari aber auch nicht gestalten, da sich sonst die lange Anfahrt in die Game Reserves nicht mehr wirklich rentiert, es soll ja auch entspannend sein <3
Zur Unterkunft: Auch hier waren wir mit unserer Wahl sehr zufrieden. Ein reines Zeltcamp hätte uns (speziell mir) wahrscheinlich echt zu wenig Komfort geboten, bei 3 Nächten in der Wildnis ist es schon sehr fein, wenn man zumindest ein Bett zum schlafen hat und ein Badezimmer um sich zu duschen. Wer mehr Komfort braucht als einfache Holzhütten ohne Strom und kaltem Wasser, für den kommen wohl nur die Lodges in Frage. Ehrlich gesagt haben wir uns das zu Beginn auch überlegt, aber uns waren die Preise (von bis zu 1000$ pro Nacht) dann doch zu exorbitant.
Zum Safari Anbieter: Mit Indigo Safaris waren wir wirklich sehr zufrieden. Die Firma hat ihren Sitz in London, und als wir mit einer netten Dame in Kontakt traten, wurden uns echt mehrere Möglichkeiten nach unseren Wünschen vorgeschlagen, und auch kleine Änderungen so wie die Abholung vom Flughafen und der Transport zum Fährhafen am Ende der Safari, wurde alles perfekt umgesetzt. Auch mit unseren Fragen, was wir denn zur Safari mitbringen müssen (Stichwort Malaria Prophylaxe) wurde uns super geholfen. Man bezahlt im Vornhinein den gesamten Betrag per Überweisung, das klang für uns äußerst merkwürdig und wir hatten echt Bedenken, dass niemand am Flughafen sein wird und unser Geld einfach weck sein wird - doch da kann ich euch beruhigen - es hat alles Tip top und seriös funktioniert. Unser Fahrer war btw echt toll, er hat immer mit uns Rücksprache gehalten was wir machen wollen und konnte echt zu jedem Tier total interessante Fakten erzählen. Achtung: Englisch Kenntnisse erforderlich um mit der Agentur in Kontakt zu treten, aber auch generell um sich in Tansania zurechtzufinden :P
Big Five: Die Big Five ( Elefant, Nashorn, Büffel, Löwe und Leopard) sind ja das MUST SEE auf jeder afrikanischen Safari. Wir konnten im Selous Game Reserve 3 der Big Five live erleben - Elefanten, Büffel und Löwen. Einen Leopard hat unser Fahrer zwar auch gesehen, aber für uns war das einfach zu weit weg :P Und Nashörner gibt es leider im Selous schon seit Jahren keine mehr, diese sind dann wirklich eher im Serengeti anzutreffen :) Aber: unserer Meinung nach gab es auch unzählige Tiere, die nicht zu den Big Five gehören, die uns total begeisterten, also sollte man sich vielleicht nicht allzu sehr darauf versteifen :) - take it easy!
FAQ
1. Mit welcher Airline seid ihr geflogen und was haben die Flüge gekostet?
Wir suchen unsere Flüge eigentlich immer über gängige Suchportale wie Momondo (unser Liebling), Skyscanner oder Swoodoo. Auch diesmal sind wir wieder auf Momondo fündig geworden, und haben dann unsere Flüge mit Turkish Airlines gebucht. Beim Hin- und auch Rückflug hatten wir eine Zwischenlandung in Istanbul. Das Essen auf den Flügen war eines der besten Flugzeugessen, die wir jemals hatten, und die Flüge starteten alle recht pünktlich (Rückflug von DAR ca 1h verspätet). Bezahlt haben wir pro Person 480€ (Hin-und Rückflug).
3. Braucht man für Tansania ein Visum?
JA, aber man kann dieses auch bei der Einreise am Flughafen erwerben. Dauert zwar ewig, da man sich an gefühlt 100 verschiedenen Schaltern anstellen muss, aber man braucht es nicht im Vorhinein zu besorgen. Kostenpunkt: 50$ - Achtung: zu Hause schon Dollar besorgen, denn vor der Immigration gibt es keinen ATM am Flughafen, und es werden nur Tansania Shillings und US Dollar akzeptiert. Voraussetzung sind wie immer ein Reisepass, der noch mindesten 6 Monate gültig ist, bleiben darf man mit dem Besucher- und Touristenvisum 90 Tage.
2. Warum wart ihr nicht auf dem Kilimanjaro?
Da wir ja eigentlich richtig gerne Bergsteigen, war unser erster Gedanke auch: Wow, in Tansania könnten wir tatsächlich einen der Seven Summits besteigen. Nach ein wenig Recherche wurde uns aber bewusst, dass eine Besteigung des Kilimanjaro's mindestens 7 Tage in Anspruch nimmt, und da ich (Mona) schon in Bolivien ziemliche Probleme mit der Höhe hatte, hätte für uns die Besteigung wahrscheinlich noch länger gedauert. Und da unser Aufenthalt auf 18 Tage begrenzt war, wollten wir die Zeit lieber Nutzen, um an den Traumstränden von Sansibar zu entspannen ;)
3. Wie ist es mit der Armut in Tansania?
Tansania ist wirklich ein sehr armes Land, und die meisten Menschen leben unter einfachsten Bedingungen. Man fühlt sich teilweise sehr schlecht, wenn man das luxuriöse Hotel verlässt, und dann sieht, wie die Einheimischen in ihren winzigen Lehmhütten leben - teilweise ohne Strom und fließendes Wasser. Ein Moment, der mir persönlich das Herz gebrochen hat, war ein Kind am Strand, das anstatt von Kleidung einen Kartoffelsack trug :( aber andererseits schafft der Tourismus natürlich viele Arbeitsstellen und bietet den Einheimischen eine Möglichkeit, etwas zu verdienen. Und kaum zu glauben, aber wahr: auch wenn die Leute hier nicht viel Materielles besitzen, besitzen sie etwas viel wichtigeres: die Fähigkeit, glücklich zu sein. Selten haben wir in einem Land soviel Offenheit & Gastfreundschaft erlebt wie in Tansania. Und auch wenn die Kinder keine iPads etc. hatten, wirkten sie viel glücklicher als so manches Kind bei uns...
4. Ist es sicher in Tansania?
Also auf Safari braucht man sich eh keine Gedanken zu machen, die Camps sind alle sehr abgelegen in den Safari Parks und zum Schutz vor wilden Tieren gibt es die Masai, welche Tag & Nacht Wache halten. Auf Sansibar haben wir uns auch immer sehr sicher gefühlt, auch wenn wir spät Nachts am dunklen Strand entlang heimgelaufen sind. Schon klar, wir waren als Paar unterwegs, und als allein reisende Frau wäre ich vielleicht ein wenig vorsichtiger. Aber im Großen und Ganzen gab es nie eine bedrohliche bzw. ungute Situation - im Gegenteil, wie oben bereits erwähnt, waren die Einheimischen sehr freundlich und aufgeschlossen. Das einzige Mal, wo wir uns wirklich unwohl gefühlt haben, war der Fährhafen in Dar es Salaam. Dort herrscht solch eine Hektik & Chaos, und die Ticketverkäufer versuchen einen über den Tisch zu ziehen mit irgendwelchen erfundenen Gebühren, und dauernd versuchen Leute, einem das Gepäck aus der Hand zu nehmen. Uns war da einfach zu viel Trubel.
5. Braucht man eine Malaria-Prophylaxe?
Uns wurde vom Tropenmediziner unbedingt eine Prophylaxe empfohlen - hauptsächlich deshalb, weil man vor Ort dann nur schwierig die passenden Medikamente herbekommt, und das wollten wir nicht riskieren. Tom hat hier gute Recherche betrieben, und wir haben uns schließlich die Malarone Tabletten besorgt. Hier ein paar Argumente, die uns von diesem Präparat überzeugt haben:
- Malarone wird täglich eingenommen - andere Präparate zB nur 1x pro Woche. Wir wollten aber, falls Komplikationen auftreten, nicht 1 Woche lang mit den Nebenwirkungen kämpfen, sondern Tag für Tag beobachten, ob Nebenwirkungen auftreten und ob wir sie weiter einnehmen
- Eine häufige Nebenwirkungen bei anderen Präparaten (z.B. Lariam) ist eine erhöhte Phototoxizität - sprich man reagiert empfindlich auf Licht - was für uns Sonnenanbeter gar nicht in Frage kam..
- ein weiterer Vorteil von Malarone ist, dass es auch für die Therapie zugelassen ist. Also wenn man wirklich an Malaria erkrankt, kann man die Tablettendosis einfach auf 4 pro Tag erhöhen, das ist die Therapiedosis. Die meisten anderen Präparate sind nicht zur Therapie zugelassen.
In der Packung sind 12 Tabletten - man kommt also 12 Tage aus und pro Packung bezahlt man ca. 50€ in der Apotheke. Bei einer längeren Reise und für 2 Personen summiert sich das natürlich ganz schön. Auf Safari würden wir auf jeden Fall eine Prophylaxe empfehlen, dort hatten wir wirklich viele Insektenbisse nach einem Tag im afrikanischen Busch. Auf Sansibar würde ich aber beim nächsten Mal davon absehen, da die Medikamente ja auch ganz schön auf die Leber schlagen. Von den beängstigenden Nebenwirkungen wie Schlafstörungen, Angstzuständen und sonstigen Psychosen haben wir zum Glück gar nichts gemerkt, uns hat die Einnahme nicht beeinträchtigt. Trotzdem sollte man unbedingt vor der Reise mit einem Tropenmediziner besprechen was für jeden am besten geeignet ist.
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